Aufsichtsratsvorsitzender Alois Breu und die Vorstände Reinhard Paulus und Thomas Koch konnten bei der Vertreterversammlung zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter, Ehrengäste und Mitarbeiter in der Stadthalle Cham begrüßen. Bevor er die Entwicklung der Genossenschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021 vorstellte, erläuterte Vorstand Reinhard Paulus anschaulich die Lage auf den Finanzmärkten und die aktuellen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Im Hinblick auf die globalen Entwicklungen und die vielfältigen Krisenherde sei „eigentlich nichts normal“, so Paulus. Neben einer noch nicht überstandenen Coronakrise würden seit Jahresanfang der Krieg in der Ukraine, Inflationssorgen und anhaltende Lieferkettenprobleme nicht nur die Stimmung an den Aktienmärkten drücken, sondern sich auch im Geldbeutel der Privathaushalte bemerkbar machen. Angesichts dramatischer Preissteigerungen bei Heizkosten, Kraftstoffen und Baumaterialien, verbunden mit dem größten Zinsanstieg seit 30 Jahren, werde es zum Beispiel auch für sparsame Normalverdiener immer schwieriger, sich den Traum vom Eigenheim zu verwirklichen. 2021 wurden rund 60 Millionen an neuen Baukrediten ausgereicht, ab dem zweiten Halbjahr wird jedoch mit einem deutlichen Rückgang bei neuen Bauvorhaben zu rechnen sein. Viele Bauwillige nähmen derzeit aufgrund der Unwägbarkeiten von ihrem Vorhaben Abstand. Steigende Zinsen seien zwar mittelfristig gut für Banken, der aktuelle Zinsanstieg werde zunächst jedoch das Ergebnis 2022 beeinträchtigen. Ein weitaus freundlicheres Bild gaben die Ergebnisse des vergangenen Geschäftsjahres 2021 ab: Die gesteckten Ziele wurden im Wesentlichen übertroffen, sodass ein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht werden konnte. Ausschlaggebend für die Zukunft werde die weitere Entwicklung der aufgezeigten Rahmenbedingungen sein. Vorstand Thomas Koch warf einen Blick auf das Zahlenwerk: Die Raiffeisenbank Chamer Land eG ist finanziell solide aufgestellt. Das hohe Vertrauen der Kunden und die Leistungsfähigkeit der Bank spiegle sich auch in der um 130 Millionen Euro gestiegenen Verbundbilanz wider, insgesamt betreut die Bank ein Kundenvolumen von knapp 2,6 Milliarden Euro. Aufsichtsratsvorsitzender Alois Breu gab einen Überblick über die Tätigkeit seines Gremiums und bestätigte die sehr gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Vorstand. Nach den Berichten stimmten die Vertreterinnen und Vertreter einer Dividendenausschüttung in Höhe von 1,25 % zu und entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat. Helmut Böhm und Ingrid Puchta wurden bei den Wahlen zum Aufsichtsrat wiedergewählt.